Schilddrüsenunterfunktion - Hypothyreose

  


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Etwa ein Viertel aller Frauen vor und in den Wechseljahren ist von einer Schilddrüsenunterfunktion betroffen.

Oft fällt es schwer, diese Unterfunktion anhand von Laboruntersuchungen klar zu messen. Man spricht auch von einer latenten Schilddrüsenunterfunktion, wenn die Hormone T-3 und T-4 normal und nur das TSH erhöht sind.

Dennoch werden die Betroffenen oft als Schilddrüsenpatienten behandelt, vor allem, wenn die Symptome sehr ausgeprägt sind. Doch die Behandlungserfolge sind häufig unbefriedigend.

Das mag in vielen Fällen daran liegen, dass die Ursache des Problems nicht bei der Schilddrüse liegt, sondern bei einer Östrogendominanz.

Eine Östrogendominanz bewirkt häufig eine indirekte Schilddrüsenunterfunktion, auch wenn die Schilddrüse selbst problemlos funktioniert.

Das dominant wirkende Östrogen verhindert, dass die Schilddrüsenhormone (T-3 und T-4) im Körper richtig wirken können. Die Zellen können die Schilddrüsenhormone nicht vollständig verwerten, wenn eine Östrogendominanz vorliegt.

Das hat zur Folge, dass man unter den Symptomen einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) leidet, obwohl die Schilddrüse genügend Hormone produziert.

Messbar ist dieses Phänomen daran, dass der Spiegel des schilddrüsenstimulierenden Hormons (TSH) erhöht ist. Der Spiegel der eigentlichen Schilddrüsenhormone T-3 und T-4 ist in diesen Fällen normal.

Diese Konstellation der Messwerte erklärt sich dadurch, dass der Körper feststellt, dass ihm Schilddrüsenhormon fehlt. Daher wird vermehrt TSH ausgeschüttet, um die Schilddrüse zur verstärkten Hormonproduktion anzuregen.

Der Körper ist nicht in der Lage festzustellen, dass der Schilddrüsenhormon-Mangel in den Zellen nicht durch einen echten Mangel verursacht wird, sondern dadurch, dass die Körperzellen die vorhandenen Hormone nicht richtig verwerten können. Man kann sich dieses Phänomen ähnlich vorstellen wie die Insulinresistenz, von der in den letzten Jahren häufig berichtet wird.

Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion laufen alle Stoffwechselvorgänge verlangsamt ab. Die gesamte Lebendigkeit wird sozusagen gebremst.

Die einzelnen Symptome bei einer Schilddrüsenunterfunktion können zahlreich sein.

·         Gewichtszunahme

·         Appetitlosigkeit

·         Antriebsschwäche

·         Leistungsminderung

·         Müdigkeit

·         Schwäche

·         Frieren

·         Depressive Stimmungen

·         Gedächtnisschwäche

·         Trockene Haut

·         Raue Haut

·         Raue Stimme

·         Langsame Sprache

·         Verstopfung

·         Niedriger Blutdruck

·         Schwellungen

·         Schlechte Wundheilung

 

Nicht all diese Symptome treten bei jedem Menschen mit Schilddrüsenunterfunktion auf.

Typisch sind Gewichtszunahme, Schwäche und häufiges  Frieren. In den Wechseljahren kann das Frieren jedoch durch Hitzewallungen und Schwitzen neutralisiert werden.

Besonders fatal ist die Wechselwirkung von Schilddrüsenunterfunktion und Depressionen. Die Schilddrüsenunterfunktion kann eine Depression verursachen und die Depression kann eine Schilddrüsenunterfunktion verursachen oder verstärken. So verstärken sich beide gegenseitig.

Behandlung einer östrogendominanz-bedingten Schilddrüsenunterfunktion

Üblicherweise werden zur Behandlung einer Schilddrüsenunterfunktion Schilddrüsenhormone verabreicht.

Wenn die Schilddrüsenunterfunktion jedoch durch die Östrogendominanz hervorgerufen wird, ist dies letztlich nicht unbedingt die sinnvollste Behandlungsmethode.

Die Gabe von natürlichem Progesteron verbessert die Verwertung der Schilddrüsenhormone durch die Körperzellen.

Wenn man Schilddrüsenhormone einnimmt, kann die Progesteronbehandlung zur Folge haben, dass die Schilddrüsenhormone plötzlich stärker wirken. Es kann zu den Symptomen einer Schilddrüsen-Überfunktion kommen.

Daher ist es wichtig, dass man den TSH-Spiegel und auch die anderen Schilddrüsenhormone regelmäßig ärztlich überwachen lässt, wenn man mit einer Progesteronbehandlung beginnt.

Die Schilddrüsenhormon-Medikamente können bei einer Progesteronbehandlung häufig reduziert werden. Manchmal können die Medikamente auch ganz weggelassen werden. Die Dosis der Schilddrüsenhormon-Medikamente muss unbedingt mit dem Arzt abgestimmt werden. Man sollte die Mittel nicht eigenmächtig reduzieren oder weglassen.

Nicht jede Schilddrüsenunterfunktion wird ganz oder teilweise durch Östrogendominanz verursacht. Die Schilddrüse kann auch ein eigenständiges Problem haben, z.B. bei Hashimoto- Thyreoiditis. In diesen Fällen ist eine Behandlung mit Schilddrüsenhormonen meistens unerlässlich.


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