Eierstockzysten  - Ovarialzysten

  


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In den Eierstöcken entwickeln sich jeden Monat mehrere potentielle Eizellen zu Follikeln.

Nur eine davon reift vollständig heran und stößt ein befruchtungsbereites Ei aus. Das ist der eigentliche Eisprung.

Der zurückbleibende Gelbkörper produziert anschließend das Progesteron, das unter anderem das Heranreifen weiterer Eier verhindert.

Bei manchen Frauen, vor allem jenseits von 35 Jahren, gelingt der Eisprung uns bisher unbekannter Ursache nicht vollständig. Das Ei wird nicht ausgestoßen und stattdessen bläht sich der Follikel wie eine Art Blase auf. Dies ist eine kleine Eierstock-Zyste (Ovarialzyste). Diese Art der Zyste nennt man auch Follikelzyste.

In der Folge kann dann auch kein Progesteron produziert werden, weil kein richtiger Gelbkörper entstanden ist.

Es kommt also zu einem Progesteronmangel und dadurch auch zu einer Östrogendominanz.

Ein Zyklus ohne Eisprung kann also eine Ursache für die Östrogendominanz sein.

In den meisten Fällen bildet sich die Zyste bald wieder zurück.

Manchmal wächst die Zyste jedoch auch über mehrere Monate hinweg immer weiter an. In jedem Zyklus wirkt das luteinisierende Hormon (LH) auf die Zyste ein und lässt sie weiter anschwellen. Sie wird dann immer größer und kann verschiedene Beschwerden verursachen.

Zysten werden relativ häufig bis zu vier Zentimeter im Durchmesser, können aber auch größer als eine Orange werden.

Durch den Druck, den die Zyste auf das Gewebe ausübt, kann es zu Schmerzen im Bereich des Eierstocks kommen.

In manchen Fällen platzen die Zysten und entleeren ihren Inhalt in den Bauchraum. Dies führt zu plötzlichen stechenden Schmerzen. Diese Schmerzen können zwischen wenigen Minuten bis hin zu mehreren Tagen andauern. Ein ähnliches Phänomen ist auch der sogenannte Mittelschmerz, der beim Eisprung auftritt, wenn der platzende Follikel etwas blutet.

Das Platzen einer kleinen Zyste ist im Allgemeinen nicht gefährlich, wenn auch schmerzhaft. In den meisten Fällen reicht es, die Schmerzen zu behandeln, wenn es zu lange andauert. Bei ungeklärten heftigen Schmerzen im Unterleib sollte man jedoch immer schnellstmöglich einen Frauenarzt aufsuchen. Wenn man jedoch weiß, dass man zum Mittelschmerz neigt, braucht man nicht jedes Mal wieder erneut zum Arzt gehen.

Eierstockzysten können in manchen Fällen auch Periodenblutungen zur Folge haben, die nicht mehr aufhören. Es kann zu mehrere Monate lang andauernden Blutungen kommen.

Bei Bestehen einer Eierstockzyste ist die betroffene Frau im allgemeinen vorübergehend unfruchtbar, weil in dieser Zeit kein Eisprung erfolgt.

Zur Behandlung von Eierstockzysten kann man Progesteron einsetzen.

Progesteron stoppt eine eventuelle Dauerblutung meistens innerhalb von einer Woche.

Das Progesteron bremst außerdem die weitere Ausschüttung des Hormons LH. Dadurch wird zunächst das Wachstum der Zyste gebremst und im Verlauf von ein bis zwei Monaten verkümmert die Zyste in den meisten Fällen.

Die meisten der Betroffenen haben nur einmal im Leben eine Zyste.

Manche Frauen neigen jedoch zur Zystenbildung. Bei ihnen entstehen immer wieder neue Zysten. Einige Frauen bekommen auch schon in jungen Jahren ihre ersten Zysten.

Eine Östrogendominanz kann die Neigung zu Zysten verstärken. Das führt zu einem Teufelskreislauf, denn Zysten bewirken ihrerseits einen Progesteronmangel und eine Östrogendominanz.

Hormontherapien mit künstlichen Hormonen können Zysten hervorrufen. Das gilt sowohl für die Verhütung per Pille als auch für die Hormonersatz-Therapie in den Wechseljahren.

Auch Stress fördert vermutlich die Entstehung von Eierstockzysten. Ferner können Vorschädigungen am Eierstock, beispielsweise durch Eierstockentzündungen, die Neigung zu Zysten verstärken.

Eine andere Zystenart als die oben beschriebene ist die Corpus-luteum-Zyste. Bei dieser Art von Zyste bildet sich ein Gelbkörper (Corpus luteum), dann über einen längeren Zeitraum hinweg immer weiter Progesteron produziert. Diese Art von Zyste führt nicht zu einer Östrogendominanz, weil ja mehr als genug Progesteron vorhanden ist. Diese Zysten bilden sich im Allgemeinen von selbst wieder zurück.

Eine Endometriose (Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut) kann noch eine andere Art von Zysten hervorrufen. Diese Art von Zysten enthält meistens bräunliche Abbauprodukte des Blutes. Daher werden diese Zysten auch Schokoladen-Zyste genannt.


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